Jenseits aller Worte begegnen wir uns hier.
Kein Lehrer, kein Schüler. Kein ich, kein du.
Nur dieser Moment.
von Petra Portmann
Manchmal werde ich gefragt, was Rama denn so macht - in seinen Seminaren im Satsang oder so -und die ehrlichste Antwort, die mir grad einfällt, ist: Rama macht nichts! Er beschenkt dich schlicht mit "seinem" Sein.
Das ist vielleicht spirituell schön ausgedrückt, ist es aber nicht. Es ist so normal, so profan, so direkt, so lebensnah wie es näher nicht sein könnte, so lebendig, so krass, so natürlich (dass es nicht mal bemerkt wird) und gleichzeitig so unverständlich und unbeschreiblich, dass es dafür keine Worte gibt - und doch probiere ich jetzt darüber zu schreiben.
Rama gibt nichts, Rama erwartet nichts, Rama will nichts, Rama bevorzugt nichts, Rama erhofft sich nichts, Rama lehrt dich nichts, unterhält dich nicht und will zu keinem Zeitpunkt irgendetwas erreichen . . . Rama gibt dir nichts, was du nicht auch hast bzw. bist. Egal, ob Rama spricht, schweigt, isst, spazieren geht, lacht, weint, etc. . . . es geht immer nur um das EINE: Erkenne dich SELBST (was ja auch das Ziel vom 8-fachen Yogapfad ist). Im Yoga wird dieses Erkennen des Selbst "Erleuchtung" genannt, wozu Rama einen ganz praktischen, gut erklärten Text geschrieben hat, siehe hier.
Und was bringt dir das Zusammen-Sein mit Rama? Wahrscheinlich nichts, wenn du im Aussen nach etwas Ausschau hälst, das dir etwas bringen soll . . . es ist zu Beginn dein ganz persönlicher Weg, zu dem man/frau sich hingezogen fühlt oder auch nicht.
Auf jeden Fall wird dich Rama mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen auf dich selbst zurückwerfen . . . manchmal ist es angenehm, humorvoll, liebevoll, machmal schmerzhaft . . . bis du einfach nicht mehr (vor dir selbst) wegrennst, sondern bereit bist, stehenzubleiben und ganz bei dir zu sein . . . immer ein bisschen mehr . . . langsam und stetig . . . bis die Suche "im Aussen" tropfenweise nachlässt und du den Geschmack von "Zuhause Sein" im Herzen spürst, dass du nicht mehr anders kannst, als mit der Aufmerksamkeit ganz nach Innen zu gehen - ausgedrückt mit den Worten von Arthur Schopenhauer:
"Es ist schwierig, Glück in sich selbst zu finden, aber es ist unmöglich, es irgendwo anders zu finden."
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